Gastgewerbe vor großen Herausforderungen
In den erweiterten Vorstandssitzungen der CDU Eberswalde stehen regelmäßig Themen im Mittelpunkt, die der Stadtverband als Probleme ausgemacht hat – nicht zuletzt auch aus dem Ergebnis der groß angelegten Meinungsumfrage im Frühjahr dieses Jahres heraus.
War es vor Kurzem der Zustand der Gehwege in der Biesenthaler Straße in Finow, stand am Mittwoch die schwierige Situation des Gastgewerbes in der Region ganz oben auf der Tagesordnung. Dirk Panzlaff, Kreisvorsitzender Barnim des Deutschen Hotel und Gaststättenverbandes (DEHOGA) und Inhaber des Restaurants „Am Weidendamm“ in Eberswalde schilderte anschaulich die prekäre Lage der Branche.
Die Debatte um die Erhöhung der Mehrwertsteuer bereitet auch Gastronomen im Barnim große Sorgen. Einer aktuellen DEHOGA-Umfrage zufolge geben 93 Prozent der Unternehmer an, eine Steuererhöhung auf Speisen zum 1. Januar 2024 an die Gäste weitergeben zu müssen. Die Preise würden dabei um durchschnittlich 18,2 Prozent steigen. Die Energiekosten stiegen im September im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent, die Kosten für Lebensmittel lagen durchschnittlich um 24,3 Prozent höher als im September 2022. Die Personalkosten verteuerten sich um 20,8 Prozent.
Viele Hotels und Gaststätten hätten schon auf Grund der Corona-Pandemie das Handtuch geworfen. „Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von derzeit 7 auf 19 Prozent würde vielen Betrieben, die durch die Einschränkungen der letzten Jahre ohnehin am Limit wirtschaften, den Rest geben“, mahnt der Gastwirt. „Existenzangst und extreme Sorgen machen mir und meinen Berufskollegen zu schaffen“, sagt Panzlaff. Auch sei die geplante Neuregelung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie ein bürokratisches Monster und nicht wirklich zu durchschauen. „Der Partyservice ist für uns ein zweites Standbein. Wenn ich ein Buffet auf Papptellern ausliefere, würden 7 Prozent Mehrwertsteuer fällig werden, auf metallenen Buffetplatten ausgeliefert dann 19 Prozent“, erklärt Dirk Panzlaff. „Wer soll das noch nachvollziehen“, meint er.
Der Mangel an geeigneten Arbeitskräften ist auch für Dirk Panzlaff und die Berufskollegen, die er vertritt, ein großes Problem. „Durch Schließungen und Einschränkungen während der Corona-Pandemie habe ich und auch viele meiner Kollegen wertvolle Mitarbeiter verloren, die sich beruflich anders orientiert haben und nicht mehr zurückkommen“, ist sich Dirk Panzlaff sicher. Danko Jur, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Eberswalde kündigte an, dass man auch weiterhin den Finger in die Wunden legen wird.
Auch eine Neuauflage der Eberswalder Bürgergespräche wird es geben. Die 20. Eberswalder Bürgergespräche der CDU am 7. Dezember 2023 stehen unter dem Motto „Jetzt die Weichen stellen“. Themen sind der Öffentliche Personennahverkehr, insbesondere die Bahnverbindungen und die Wohnsituation in Eberswalde.